Einführung ins Projekt

Schwerverletzte sind nach der Akutbehandlung im Krankenhaus häufig noch nicht rehafähig für eine reguläre AHB/AR (Anschluss-Rehabilitation). Um Patientinnen und Patienten ohne Bruch im Versorgungspfad bis zur AHB/AR medizinisch zu begleiten und früher rehabilitativen Maßnahmen zuzuführen, wurde die Versorgungsform „Postakute Traumrehabilitation (PaTronus)“ entwickelt. Auf Initiative der gesetzlichen Krankenversicherung, der DRV und der Fachgesellschaften DGU (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie), DGOU (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie) und DGPRM (Deutsche Gesellschaft für Physikalische und Rehabilitative Medizin) soll dieses interdisziplinär erarbeitete Konzept erprobt werden. 

Das Projekt begann am 01.01.2025 und im 3. Quartal 2025 beginnt der Patienteneinschluss in drei spezialisierten Rehabilitationskliniken, die jeweils eng mit überregionalen Traumazentren des TraumaNetzwerks DGU zusammenarbeiten. Die wissenschaftliche und organisatorische Leitung liegt bei dem Studienzentrum der Akademie der Unfallchirurgie (AUC). Das Projekt wird von Experten der DGU, der DGPRM und der DGOU begleitet.

Zielgruppe

Die untersuchte Population umfasst erwachsene Patientinnen und Patienten (Mindestalter 18 Jahre) nach schweren oder schwersten Verletzungen sowie nach Mehrfachverletzungen (Polytrauma). Die Teilnehmenden sind entweder ausschließlich über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder sowohl über die gesetzliche Krankenversicherung als auch die Deutsche Rentenversicherung (DRV) versichert. Voraussetzung für die Studienteilnahme ist, dass die Krankenkasse des/der Patient*in an dem Evaluationsprojekt teilnimmt und dass die vorausgegangene stationäre Behandlung in einem der kooperierenden Krankenhäuser, die einem regionalen/ überregionalen Traumanetzwerk angehören, stattfindet.

Teilnehmende Akutkliniken, Rehakliniken & Krankenkassen

Akutkliniken

Rehakliniken

Krankenkassen

Aktuelle Literatur

  1. Sektion Notfall- & Intensivmedizin & Schwerverletztenversorgung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V., AUC – Akademie der Unfallchirurgie GmbH: Jahresbericht 2021 (September 2021)
  2. Langley J, Derrett S, Davie G. et al. A cohort study of short-term functional outcomes following injury: the role of pre-injury socio-demographic and health characteristics, injury and injury-related healthcare. Health Qual Life Outcomes 2011; 9: 68
  3. Janssen C, Ommen O, Neugebauer E. et al. Predicting health-related Quality of Life of severely injured patients: sociodemographic, economic, trauma, and hospital stay-related determinants. Eur J Trauma Emerg Surg 2008; 34: 277-286
  4. Simmel S, Drisch S, Haag S. et al. Langzeitergebnisse nach Polytrauma mit ISS≥25. Outcome und Prädiktoren der Lebensqualität. Chirurg 2013; 84: 771-779
  5. Simmel, S. Rehabilitation nach Polytrauma. Die Rehabilitation 2018; 57: 127-137
  6. Simmel, S. Rehabilitation nach Mehrfachverletzung. Der Orthopäde 2021; 11: 1-6
  7. Simmel S, Kus S, Oberhauser C, Coenen M. Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit nach unfallchirurgischer Rehabilitation – Ergebnisse der icfPROreha-Studie. Rehabilitation 2023; 62: 268-277
  8. Gopinath B, Jagnoor J, Harris IA. et al. Prognostic indicators of social outcomes in persons who sustained an injury in a road traffic crash. Injury 2015; 46: 909-917
  9. Rosenhauer V., Simmel S. "Trauma Reha Score. Wie können wir den Rehabedarf Schwerverletzter definieren? Der Unfallchirurg 2021; 124: 419-426
  10. Simmel S, Bühren V. Unfallfolgen nach schweren Verletzungen. Konsequenzen für die Trauma-Rehabilitation. Chirurg (2013) 84:764-70
  11. Simmel S, Frührehabilitation nach Polytrauma. Trauma Berufskrankh (2010) 12[Suppl 2]:194–198

Kontakt

Markus Blätzinger, Geschäftsführer AUC GmbH
markus.blaetzinger@auc-online.de

Prof. Dr. Johannes Sturm, AUC GmbH
johannes.sturm@auc-online.de

Dr.med. Katja Tornow-Walther, Projektbetreuung DRV
dr.med.katja.tornow-walther@drv-bund.de